Schritt für Schritt zum gut erzogenem Pferd

Schritt für Schritt zum gut erzogenem Pferd

Wer kennt das nicht? Man hat sein erstes eigenes Pferd, womöglich auch noch ein Jungpferd, welches noch nichts kann.
So habe ich vor ca. 3,5 Jahren mit einem Jungpferd angefangen. Davor hatte ich schon andere Pferde aber die waren schon weiter als dieses.
Nun hatte ich also ein Jungpferd (ich wollte doch eigentlich ein älteres, gerittenes Pferd) und muss zugeben, ich war am Anfang schon etwas überfordert, habe so manches mal geflucht als "dieser blöde Gaul" nicht das tat was ich wollte.
Wie gerne hätte ich Hilfe gehabt, doch ein Trainer kostet nun mal eine Menge Geld. Geld was ich nicht hatte, also musste ich mich durchkämpfen.

Mit diesem Blog möchte ich euch, die ihr euch womöglich auch keinen Trainer leisten könnt, eine Hilfestellung geben, damit ihr es leichter habt als ich.
Viel Spaß mit dieser Seite und ich hoffe ich kann euch damit ein wenig helfen.

Erziehung mit Natural Horsemanship Teil 3

Cirkel
Wozu dient es?
Es dient dazu, das Pferd zu lehren eine bestimmte Gangart bei zu behalten ohne jedoch nach treiben zu müssen. Wir nehmen dabei eine neutrale Position ein und das Pferd soll auf ein Signal warten.

Die Ausrüstung.
Knotenhalfter, Bodenseil und evtl. einen Stick bzw. Gerte.

Wie funktioniert es?
Das Pferd steht mit dem Kopf zu uns gewandt.
Wir nehmen den Strick in zwei Hände, eine Hand dicht am Halfter (mit dem aufgewickeltem Seil, bereit das Seil nach zu geben) die andere Hand hält das Ende des Strickes (sodass noch ein bisschen Strick über ist um das Pferd damit antreiben zu können)

Wir bewegen uns nicht!
Nun geben wir mit der Hand am Halfter die Richtung vor, in die das Pferd gehen soll und mit der anderen Hand bestimmen wir das Tempo, indem wir mit dem Strick zwischen Hals und Schulter touchieren. (je nachdem wie stark die Einwirkung ist, desto schneller soll das Pferd los laufen)
Wenn das Pferd los läuft geben wir vorne den Strick nach.
Wir beginnen zuerst mit Schritt, sollte das Pferd zu langsam werden können wir es mit dem Stick kurz aufwecken, sollte das nichts bringen holen wir das Pferd wieder zu uns rein, indem wir den Strick verkürzen und das Heck böse anschauen.
Nun beginnt das Ganze wieder von vorn.

Wichtig ist, dass wir das Pferd jetzt nicht stundenlang im Kreis laufen lassen, das ist für das Pferd viel zu langweilig, es soll min. zwei Runden im selben Tempo um uns herum laufen ohne angetrieben werden zu müssen, max. fünf Runden, dann sollte man wechseln.
Wir selber bewegen uns nicht mit, wir bleiben einfach stehen und drehen uns auch nicht mit.




Seitwärts
Wozu dient es?
Es dient dazu unser Pferd zum denken zu bringen und das spätere Gymnastizieren einfacher zu machen.
Manche werden sich jetzt fragen, warum soll das Pferd den lernen zu denken? Tut es das nicht sowieso schon?
Ja natürlich aber wir möchten ja ein Pferd, das mitdenkt und mit seinem Fluchttierdenken kopflos durch den Wald rennt.

Die Ausrüstung.
Knotenhalfter, Bodenseil und Stick.

Wie funktioniert es?
Wir nutzen dafür am besten einen Zaun oder eine Bande (wenn verfügbar)
Wir führen unser Pferd an den Zaun heran, sodass es mit dem Kopf zum Zaun/Bande gewandt steht. Nun tippen wir mit dem Stick abwechselnd auf Hals und Hinterhand (man kann statt auf den Hals zu tippen auch auf den Zaun klopfen)
Hierbei auch wieder die 4 Phasen durchgehen.
Nun sollte unser Pferd seitwärts treten und die Beine überkreuzen.




Engpass
Wozu dient es?
Es dient dazu um ein Pferd an ungewohnte Orte zu gewöhnen.
Wir nutzen es um das Pferd z.B. an einen Pferdehänger zu gewöhnen oder auch um ihm die Angst vor etwas zu nehmen.
Pferde haben von Natur aus Raumangst, sie mögen keine engen geschlossenen Räume (wie z.B. einen Pferdeanhänger)

Die Ausrüstung.
Knotenhalfter, Bodenseil und evtl. einen Stick oder eine Gerte

Wie funktioniert es?
Wir stellen uns nahe einer Wand auf und halten etwas Abstand, so das unser Pferd locker zwischen uns und der Wand hindurch geht, tut es das nicht, Abstand etwas vergrößern.
Nun verkleinern wir den Abstand schritt für schritt, sollte das Pferd damit Probleme haben, den Abstand wieder etwas vergrößern.
Wir sollten unser Pferd jetzt bei jedem Schritt dichter an die wand 3 – 4 Mal hin und her schicken, damit das Pferd mit beiden Augen sehen kann, das die Wand es nicht angreift.

Wir sollten besonders darauf achten, das unser Pferd nicht gestresst aus der Übung geht, lieber den Abstand etwas größer lassen und ein anderes Mal weiter machen.
Natürlich dürfen wir auch hier das Loben durch streicheln nicht vergessen, ist unser Pferd ruhig und entspannt sind Streicheleinheiten erwünscht.


Nun sind wir am Ende, der 7 Spiele angekommen, doch diese Spiele sind nur die Basis auf der wir alles Weitere aufbauen können, nach kurzer Zeit schon werden wir feststellen wie oft wir diese Spiele im Alltag nutzen, im Grunde jeden Tag und zu jeder Zeit, wenn wir mit unseren Pferden zusammen sind.
Das Pferd hat gelernt den Menschen als Leittier zu sehen und kann sich auf uns verlassen und je öfter wie diese Spiele spielen, um so entspannter wird unser Pferd.

Nun wird es Zeit Kreativ zu werden z.B. mit Freiarbeit oder vielleicht mit Zirkuslektionen und alles was uns noch so einfällt, 
doch vergesst niemals das Loben!



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