Schritt für Schritt zum gut erzogenem Pferd

Schritt für Schritt zum gut erzogenem Pferd

Wer kennt das nicht? Man hat sein erstes eigenes Pferd, womöglich auch noch ein Jungpferd, welches noch nichts kann.
So habe ich vor ca. 3,5 Jahren mit einem Jungpferd angefangen. Davor hatte ich schon andere Pferde aber die waren schon weiter als dieses.
Nun hatte ich also ein Jungpferd (ich wollte doch eigentlich ein älteres, gerittenes Pferd) und muss zugeben, ich war am Anfang schon etwas überfordert, habe so manches mal geflucht als "dieser blöde Gaul" nicht das tat was ich wollte.
Wie gerne hätte ich Hilfe gehabt, doch ein Trainer kostet nun mal eine Menge Geld. Geld was ich nicht hatte, also musste ich mich durchkämpfen.

Mit diesem Blog möchte ich euch, die ihr euch womöglich auch keinen Trainer leisten könnt, eine Hilfestellung geben, damit ihr es leichter habt als ich.
Viel Spaß mit dieser Seite und ich hoffe ich kann euch damit ein wenig helfen.

Grundlagen der Pferdeerziehung Teil 2

Grundlagen der Pferdeerziehung Teil 2

Welches Material brauche ich?
Ich persönlich bevorzuge ein weiches Knotenhalfter und ein Bodenseil. Mit dem Knotenhalfter können wir viel feinere, deutlichere Signale geben als mit einem normalen Halfter und das Bodenseil überträgt die Signale schneller und deutlicher als ein einfacher Strick, dazu liegt ist das Bodenseil besser in der Hand und wir haben mehr Griff.

Man kann aber auch ein normales, passendes Halfter und einen schweren Strick nehmen. Es ist zwar etwas undeutlicher, funktioniert aber auch.


Knotenhalfter richtig anlegen
Man kann einfach mit dem oberen Ende die Nase des Pferdes einfangen und etwas zu sich heranziehen. Nun kann man das lange Ende leicht über den Kopf des Pferdes streifen. Das Pferd sollte den Kopf hereinnehmen, sowohl beim aufhalftern als auch beim abhalftern. So kann ein stürmisches Pferd uns nicht umrennen.
Wenn wir nun das Pferd mit dem lange Ende eingefangen haben, ziehen wir das Halfter vorsichtig hoch sodass die Pferdenase in das Halfter hinein gleitet, nun ziehen wir das Lange Ende durch die Schlaufe.
Wichtig hierbei ist, dass wir den Knoten um die Schlaufe machen und nicht um das Band, denn wenn wir den Knoten um das Band machen, kann der Knoten sich festziehen und wir können ihn nur schwer wieder lösen.


Führen
Das Pferd sollte erstmal schräg hinter uns gehen, denn wir wollen unser Pferd ja führen.
Man Lernt in der Reitschule, dass das Pferd mit dem Kopf auf Schulterhöhe gehen soll… Ja das kommt später, wenn wir gelernt haben unser Pferd anzuführen.
Viele gehen beim Pferd auf Schulterhöhe, gerade bei Zuchtschauen kann man dies beobachten. Dies hat jedoch nichts mit dem Führen zu tun, sondern mit Vorführen. Jedoch haben wir hier das Problem, dass das Pferd uns als rangniedriges Tier oder auch bei Stuten als Fohlen ansieht und uns führt.
Unser Pferd sollte also gelernt haben geführt zu werden, bevor wir es vorführen können, sonst bekommen wir eins von diesen liebreizenden Tieren, die uns quer durch die Walachei ziehen und die wir nur noch mit Hengstkette bändigen können.

Soweit soll es gar nicht erst kommen, also bleibt das Pferd erstmal schräg hinter uns. So kann es uns nicht umwerfen, falls es sich erschreckt und lernt seine Position in dieser Zweierherde kennen.
Wichtig ist, dass wir als Anführer dieser Herde, unser Pferd auch anführen können, wir müssen also auf unsere Körpersprache achten. Wir müssen uns groß machen und dahin schauen wo wir hin wollen, denn wenn wir unsicher sind wird das Pferd die Führung übernehmen.

Unser Pferd soll auf uns achten. Ist unser Pferd unaufmerksam, dann können wir einfach mal die Richtung ändern und schon stellt unser Pferd fest das es besser aufpassen sollte um folgen zu können.
Wenn unser Pferd eher aufdringlich ist, dann können plötzliches Stehenbleiben und Richtungswechsel Abhilfe schaffen. Unser Pferd wird sich höchstwahrscheinlich erschrecken und das tut es nicht gerne, also wird es lieber abstand halten um nicht ausversehen eine Hand oder Strick im Gesicht zu haben.
Wenn unserem Pferd das egal sein sollte, hilft nur Konsequenz. (Wir sollten nicht zu zimperlich mit unseren Lieben umgehen, das tun sie untereinander auch nicht) Wir versperren unserem Pferd den Weg und weisen es zurück, notfalls fliegt das Ende des Strickes genau dahin wo die Nase gerade vorbei läuft.
Wenn unserem Pferd das nicht reicht und es bockig weiter rennt, scheuchen wir die Hinterhand rum, notfalls mit dem Strick auf den Hintern, aber die Kiste muss rum und dann zurück an seinen Platz. Wir müssen dabei unseren Standpunkt verteidigen, das Pferd muss sich bewegen, nicht wir.

Ich habe es einmal bei einem jungen Hengst erlebt, der seine Besitzerin immer hinterher gezogen hat. Sie hatte keine Kontrolle mehr über ihn und ihr 1 jähriger Hengst hat alles Ziehen und Zerren ignoriert.
Dieses Pferd hat es genau 2 Mal versucht an mir vorbei zu kommen, danach nie wieder und wurde Lammfromm, ein Pferd möchte angeführt werden, es möchte klare Grenzen und die müssen konsequent durchgeführt werden.

Immer wenn unser Pferd etwas richtig macht, müssen wir sofort loben. Unser Pferd wird mit der Zeit alles tun um dieses Lob zu bekommen und wird sich immer mehr anstrengen uns zu gefallen.

Und diesen Satz sollten wir uns merken, wenn wir mit unserem Pferd arbeiten.
Freundlich aber konsequent!



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